"Ein Zeichen gegen den Irrsinn!"

Friedenskundgebung auf dem Letteraner Gemeindeplatz mit ca. 300 Teilnehmenden

Groß war der Zuspruch, den die Friedenskundgebung von einigen Letter Vereinen und Verbänden am Samstag, 12. März 2022, auf dem Gemeindeplatz in Lette fand. Spontan hatte sich Dienstag zuvor ein kleines Organisationsteam gefunden und den Ablauf entwickelt. In Rekordtempo verbreitete sich der Aufruf von Marek Walde zur Teilnahme auf vielen Kanälen in Lette und Umgebung (auch die AZ berichtete). Etwa 300 Teilnehmende aller Generationen kamen zum Gemeindeplatz, darunter viele Kinder mit ihren Eltern. Und einige Senioren aus der BHD Seniorenwohnanlage ließen sich mit ihren Rollstühlen zur Friedensaktion schieben.

"Wenn sie gerufen werden, lassen sich die Letteraner nicht lange bitten", so Andrea Wichmann in ihrer Begrüßung. "Wir alle wollen ein Zeichen gegen den Irrsinn setzen. Diese Kundgebung für den Frieden verbindet uns mit ganz Europa." Dank der sozialen Medien konnte diese Solidarität unmittelbar weitergegeben werden, denn einige posteten ihre Fotos und Eindrücke aus Lette direkt an ukrainische Bekannte.

Gisela Schulze Tast las einen Text über die Organisation der plötzlichen Flucht einer jungen ukrainischen Familie "aus dem ganz normalen Alltag". Während die Kleinsten munter die Rutsche hinunter sausten, lauschten die größeren Kinder immer aufmerksamer und betroffener diesem eindringlichen Text.

Bilderausstellung in Pfarrheim-Fenstern Auch die Kinder fanden am Maltisch und zuvor in der Grundschule beachtenswerte Darstellungsformen für ihre Interpretationen zum Krieg und ihr Mitgefühl. Sogar die Wäscheklammern gingen aus und die langen Leinen zwischen den Bäumen am Gemeindeplatz konnten die etwa 127 bebilderten Friedensappelle und -wünsche kaum fassen. "Sie werden noch eine Weile in den Fenstern der alten Bücherei an der Lindenstraße gezeigt", empfiehlt Silvia Rust vom Organisationsteam.

Angebote von Kirchengemeinden und Stadt Coesfeld Diakon Klaus Zimmermann stellte die Angebote der evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden in Coesfeld und Lette vor und sprach ein Gebet. Die Pfadfinder verteilten das Friedenslicht aus Bethlehem, das sie seit Weihnachten hüten.

Bezirksausschussvorsitzender Bernhard Kestermann informierte über Hilfsmöglichkeiten seitens der Stadt Coesfeld für die Ukraine: "Die Hilfsbereitschaft ist gewaltig. Es geht um finanzielle Hilfen, aber auch um Unterkunftsmöglichkeiten und sonstige Unterstützung." Aus den vielen Erfahrungen in Lette mit Geflüchteten seien oftmals "die kleinen Dinge, das Zuhören und Helfen wichtig".

Rita Kleinschneider